Tarifrunde Chemie 2015


Tarifrunde 2015 / Chemische Industrie / Forderung beschlossen

4,8 Prozent und Weiterentwicklung der Demografie-Tarifverträge

Die IG BCE fordert für die 550.000 Beschäftigten in der chemischen Industrie eine Erhöhung der Entgelte um 4,8 Prozent. Das hat die große Tarifkommission der Gewerkschaft am Donnerstag (22. Januar) in Kassel beschlossen. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Außerdem will die IG BCE den Tarifvertrag „Lebensarbeitszeit und Demografie“ weiterentwickeln und den bestehenden Demografiefonds ausbauen.

Peter Hausmann, Verhandlungsführer der IG BCE: "Wenn nicht alle Vorzeichen trügen, so stehen wir in diesem Jahr vor einer langen und harten Tarifrunde. So mancher Arbeitergeber führte sich bereits im Vorfeld auf wie Rambo. Es muss endlich Schluss sein mit dem provozierenden Gerede von einer Nullrunde. Zweiter Punkt: Die demografische Entwicklung schlägt mittlerweile voll auf die Betriebe durch, wir stehen vor einer echten Zukunftsaufgabe. Wir wollen die bestehenden Abkommen weiter entwickeln. Wir wollen die Arbeitszeiten künftig stärker an den unterschiedlichen Lebensphasen orientieren. Dabei geht es vor allem auch um eine Entlastung der älteren Beschäftigten."

Die Chemie-Tarifrunde startet traditionell in den Regionen. Der Auftakt läuft im Tarifbezirk Nordrhein (26. Januar, Düsseldorf), es folgen Hessen (27.1., Bad Homburg), Rheinland-Pfalz (28.1., Frankenthal), Baden-Württemberg (29.1., Karlsruhe), Nord (29.1., Hannover), Ost (29.1., Berlin), Saarland (3.2., Kirkel), Bayern (4.2., München) und Westfalen (4.2., Bochum).

Der Forderungsbeschluss der IG-BCE-Bundestarifkommission im Wortlaut:

  1. Die Entgelte sollen um 4,8 Prozent und die Ausbildungsvergütungen in jedem Ausbildungsjahr um 60 € erhöht werden.
     

  2. Laufzeit 12 Monate.
     

  3. Der Tarifvertrag Demografie und Lebensarbeitszeit soll weiter entwickelt und der Demografiefonds ausgebaut werden. Schwerpunkte sind gute und gesunde Arbeit sowie lebensphasenorientierte Arbeitszeit.

Daneben wollen wir Modelle zum gleitenden Übergang wie z. B. eine Vier- und Drei-Tage-Woche ab dem 60. Lebensjahr weiterentwickeln.

Für den gleitenden Übergang müssen „Generationentandems“ zur Sicherung des Erfahrungsaustausches und Wissenstransfers gebildet werden. 

Bereits im Vorfeld der Forderungsdiskussion haben die Arbeitgeber versucht die stabile Situation in der Chemie schlecht zu reden.

Trotz nach wie vor guter Zahlen und guter Aussichten für 2015 zeigt sich, dass uns nichts geschenkt werden wird.
 

„Bei der derzeitigen ablehnenden Haltung der Arbeitgeber zur Forderung nach kürzeren Arbeitszeiten für über 60-jährige und nach einer Einkommenserhöhung von 4,8 % zeichnet sich eine lange und harte  Tarifrunde ab“, so Peter Hausmann, Tarifvorstand der
IG BCE. Die Tarifverhandlungen für die rund  50.000 Beschäftigten in der

chemischen Industrie beginnen mit der ersten Tarifverhandlung am 26. Januar 2015 im Tarifbezirk Nordrhein.

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Die Chemische Industrie befindet sich in einer guten Verfassung, die Konjunktur läuft stabil und robust auf hohem Niveau. Die IG BCE fordert in der Chemie-Tarifrunde 4,8 Prozent und die Weiterentwicklung Demografie-Tarifverträge. Doch die Arbeitgeber sitzen auf dem Geld, sehen keinen Spielraum für Entgelterhöhungen. „Bei der derzeitigen ablehnenden Haltung der Arbeitgeber zur Forderung zeichnet sich eine lange und harte Tarifrunde ab“, so Peter Hausmann, Tarifvorstand der IG BCE.

 

 

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          Aktualisiert  am Montag, 26 Januar 2015